13. September: Tag des Hellen Hautkrebes

Alter Frau mit Sombrero schützt sich vor Hellem Hautkrebs

Inhalt

13. September:

Tag des Hellen Hautkrebses

Mal wieder ein Tag des „XYZ“. Wir kennen diese Tage: Tag  des Apfels, des Denkmals, des Kusses usw. Mitunter bringen uns solche „Gedenktage“ zum Schmunzeln, oder man ist leicht angenervt und denkt sich: So etwas Unnötiges! Und dennoch, unsere Aufmerksamkeit wurde gewonnen. Ziel erreicht!

Der 13. September wurde von der Deutschen Hautkrebsstiftung zum Tag des Hellen Hautkrebses erklärt.

Seit 2011 will man damit unser Bewusstsein für die hellen Hautkrebserkrankungen stärken. Macht das Sinn? Wollen wir das angstbesetzte Thema Krebs nicht lieber verdrängen und insgeheim hoffen, dass es uns nicht betrifft? Leider, das Vogel-Strauß-Verhalten hat noch nie langfristigen Erfolg gezeigt. Befassen wir uns kurz mit den heute in der Gesellschaft vorherrschenden Erkrankungen und unserer Lebenserwartung. (Alle folgenden Aussagen beziehen sich ausschließlich auf Menschen, die einen westlichen Lebensstil pflegen).

Woran erkranken und sterben die Menschen heute?

  • Platz 1: Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In den modernen, alternden, westlichen Gesellschaften liegen die Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf Platz 1 der Todesursachen.
  • Platz 2:  Krebserkrankungen. Im Jahr 2015 beispielsweise verstarben 356 616 Personen an Herzkreislauf-Erkrankungen und 226 337 Personen an Krebs. Zusammen machen sie ca. 60 % der Todesursache aus. Wenn man diese Zahlen sieht, macht es durchaus Sinn sich über die Bekämpfung und Vorbeugung dieser Erkrankungen Gedanken zu machen.

Lebenserwartung:

  • Nichtsdestotrotz liegt unsere durchschnittliche Lebenserwartung  z. Z. bei +/- 80 Jahren, Tendenz weiter ansteigend. Das ist eine beachtliche Tatsache, die wir uns selten vergegenwärtigen.
  • Vor hundert Jahren lag unsere Lebenserwartung noch bei ca. 50 Jahren! Haupttodesursache waren Infektionskrankheiten.
  • Die gesteigerte Lebenserwartung haben wir einer besseren Ernährung und der modernen Medizin (z. B. Impfungen, Heilbehandlung und unserem Wissen über Hygiene) zu verdanken! Unsere verbesserten Kenntnisse  über Anbaumethoden, gesunde Ernährung und Infektionsbekämpfung haben uns 30 zusätzliche Lebensjahre beschert! Und das ist noch nicht das Ende. Die Anzahl der Hochbetagten wird weltweit größer. Italienische Forscher erkennen in ihren Daten sogar ein Mortalitätsplateu im Alter von 105 Jahren. D. h. wenn man dieses gesegnete Alter erreicht hat, bleibt das Sterberisiko konstant und steigt nicht weiter an.
  • Es lohnt sich also, über Maßnahmen nachzudenken, die es uns ermöglichen, unsere Lebensspanne auszunutzen.

Unser moderner Lebensstil konfrontiert uns mit neuen Problemen.

  • 1) Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die ständige Verfügbarkeit von z. T. hochkalorischen Nahrungsmitteln, vorgefertigte, aber ernährungsphysiologisch minderwertige Lebensmittel und der Bewegungsmangel führen häufig zu Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes, zusammengefasst als das Metabolische Syndrom. Mittlerweile gelten ca. 2/3 der Deutschen als übergewichtig (BMI ≥ 30).  Neben den unbeeinflussbaren Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen wie Alter, Geschlecht und erbliche Belastung ist die Triade des Metabolischen Syndroms und der ebenfalls gefäßschädigende Zigarettenkonsum durch unser Verhalten beeinflussbar . Am besten lässt man es erst gar nicht so weit kommen. Was können wir tun? Arbeiten wir an unserem Verhalten. Die Kurzformel lautet: Weniger und gesundes Essen und mehr Bewegung! Das wäre hilfreich.
  • 2) Krebs ist eine Erkrankung des Alters: Die meisten Krebserkrankungen beruhen auf einer lebenslangen Akkumulation von genetischen Fehlern und Reparatursysteme, die nicht mehr 100 %ig arbeiten. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass mit steigender Lebenserwartung auch die Anzahl der Krebsfälle ansteigt.
  • Aber auch hier können wir etwas tun: Mindestens 30 % aller Krebsfälle sind vermeidbar! Der Konsum von Tabak und Alkohol, Übergewicht, Bewegungsmangel, UV-Strahlung und Umweltgifte all diese Faktoren steigern unser Krebsrisiko. Durch Verhaltensänderung lässt sich das Krebsrisiko deutlich verringern!

Der European Code against Cancer empfiehlt  u. a. folgende generelle Maßnahmen um das allgemeine Krebsrisiko zu senken:

  • Nicht Rauchen
  • Gesunde Ernährung mit viel Gemüse und Obst
  • Wenig Alkohol
  • Regelmäßige Bewegung
  • Konsequenter Sonnenschutz
  • Schädliche Umwelteinflüsse meiden (Asbest, Dioxine usw.)
Und so kommen wir wieder auf den Erinnerungstag des Weißen Hautkrebses zurück. Auch der Helle Hautkrebs fällt in die Kategorie der Krebsfälle, die durch unser Verhalten beeinflussbar sind.

Daten zum Hellen Hautkrebs in Deutschland

  • Jedes Jahr zählt man in Deutschland ca. 200 000 neue Fälle von weißem Hautkrebs. Davon entfallen ca. 80 % auf das Basaliom und 20 % auf das Spinaliom.
  • Weißer Hautkrebs ist zwar weniger aggressiv als der schwarze Hautkrebs (Melanom), tritt aber ca. 10 Mal so häufig auf.
  • Viele Faktoren sprechen dafür, dass weißer Hautkrebs hauptsächlich aufgrund der lebenslangen Akkumulation von UV-Schäden entsteht.

Beeinflussbare Risikofaktoren für Hellen Hautkrebs

  • Der weiße Hautkrebs entsteht überwiegend auf den „Sonnenterrassen“ also den Hautbereichen, die ständig der Sonne ausgesetzt sind z. B. Gesicht, Ohren, Nacken, Glatze oder Handrücken.
  • Bei Menschen, die überwiegend an der frischen Luft arbeiten, tritt er häufiger auf, als bei „Büro-Menschen“. Deshalb ist das Spinaliom auch mittlerweile als Berufskrankheit anerkannt.
  • Besonders die UV-Exposition in der Jugend ist kritisch. Man vermutet, dass  bis zu 50  % der UV-Belastung bis zum 60.  Lebensjahr bereits bis zum Alter von 20 stattgefunden hat.
  • Zu den unbeeinflussbaren Risikofaktoren zählen: heller Hauttyp und das Alter: Weißer Hautkrebs tritt meist erst im fortgeschrittenen Alter auf (6. – 7. Lebensjahrzehnt).

Was folgt daraus?

[stextbox id=’alert‘ caption=’Wichtig!‘ bgcolor=’f2e449′ bgcolorto=’5d91f0′] Wir sind dem Weißen Hautkrebs nicht  hilflos ausgeliefert. Durch kluges Verhalten, können wir das Risiko an Hellem Hautkrebs zu erkranken, senken.
  1. Reduzieren Sie die UV-Exposition: !Meiden – Kleiden – Cremen!
  2. Nutzen Sie das Angebot der Hautkrebsvorsorgeuntersuchung!

Daran soll uns der 13. September erinnern!

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Dr. Andrea Zgaga-Griesz
azg

Hallo, ich bin promovierte Diplom-Biologin mit langjähriger Berufserfahrung im Bereich der Lebenswissenschaften, Sachbuchautorin und Bloggerin.

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