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Wiesengräser Dermatitis: Pflanze + UV = Ausschlag
Ist Ihnen das auch schon mal passiert?
Es ist Sommer, es ist heiß und Sie streifen mit kurzen Hosen durchs hohe Gras, eine sanfte Brise umhüllt Sie und die Gräser umspielen Ihre Beine. Vielleicht legen Sie sich sogar hin und blicken den weißen Wolken im blauen Himmel nach….
Später, zuhause fängt es plötzlich an:
Es juckt! An Armen und Beinen entdecken Sie streifenförmig angeordnete Pusteln. Es kribbelt und schmerzt!
Da haben Sie sich eine Wiesengräser Dermatitis „eingefangen“.
Die Wiesengräser Dermatitis (Dermatitis bullosa pratensis) ist eine entzündliche Hauterkrankung, die durch pflanzliche Inhaltsstoffe in Kombination mit UV-Bestrahlung hervorgerufen wird.
Ein kurzer Kontakt mit entsprechenden Pflanzen, bei der Gartenarbeit, beim Spielen oder beim Sonnenbaden reicht aus um eine unangenehme Hautreaktion hervorzurufen. Im Gegensatz zu einem Sonnenbrand tritt diese meist verzögert, innerhalb von 1-4 Tagen, auf. Kleine oder größere, juckende, rote Bläschen entstehen an den Hautpartien, die mit den Pflanzen in Berührung kamen. Meist sind sie streifenförmig angeordnet. Mitunter kann man sogar einen Pflanzenabdruck erkennen. Der Ausschlag bildet sich nur in den sonnebeschienenen Bereichen.
Wenn die akute Entzündung abgeklungen ist (innerhalb von Tagen bis Wochen), beobachtet man häufig eine Hyperpigmentierung. Das heißt aus den ehemals roten Streifen werden braune Streifen, die Wochen/Monate-lang sichtbar bleiben.
In schweren Fällen fühlt man einen brennenden Schmerz, eine großflächige Entzündung entsteht, die einem massiven Sonnenbrand gleicht. Dann ist ein Arztbesuch angesagt!
Verantwortlich für diese Hautreaktion sind pflanzliche Inhaltsstoffe wie Furanocumarine, Bergapten, Xanthotoxin, Limettin und Isopimpinellin. Alle Pflanzenteile können diese Inhaltsstoffe enthalten. Diese Substanzen reagieren hauptsächlich mit der UVA Strahlung. Die Energie der UVA Strahlen reicht aus, um die pflanzlichen Inhaltsstoffe zu aktivieren, so dass sie reaktionsfreudig an zelluläre Strukturen binden bzw. zu toxischen Produkten aufgespalten werden.
Der Fachmann bezeichnet diese Hautreaktion als eine phototoxische Hauterkrankung. Es handelt sich hierbei nicht um eine allergische Reaktion. Daraus folgt, dass es jeden treffen kann, der unter UV-Einwirkung mit entsprechenden Pflanzen in Berührung kommt. Tiere können ebenso davon betroffen sein. Auch bei unseren grasenden Haustieren oder Hunden können an den weniger behaarten Stellen wie z. B. der Schnauze schmerzhafte Entzündungen entstehen.
In diesem Sinne „gefährliche“ Pflanzen sind z. B.: etliche Doldenblütler wie Meisterwurz, Aschenwurz, Angelika, Schierling oder Riesenbärenklau. Auch Pflanzen, die wir essen zählen dazu z. B. Feigen, Sellerie, Dill, Weinraute, Buchweizen, Pastinaken oder Zitrusfrüchte. Wenn Sie botanisch nicht so bewandert sind und gerne wissen möchten, wie diese Pflanzen aussehen: gucken Sie bei „Tante google“ 🙂
Vorbeugung:
Vermeiden Sie den Kontakt zu diesen Pflanzen, tragen Sie entsprechende Kleidung bei der Gartenarbeit.
Behandlung:
Wie bei einem Sonnenbrand: Aus der Sonne gehen, die Haut kühlen, evtl. antientzündliche Salben auftragen. Bei schweren Fällen den Arzt aufsuchen.
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